Erste Hilfe
bei Notfällen und Erkrankungen im Säuglings- und Kleinkinderalter
Bei Eltern ist zwar allgemein der
Wille und die Bereitschaft zum Helfen sicherlich sehr groß - aber ohne
entsprechendes theoretisches Wissen und ohne entsprechende Praxis und Übung ist
die Bereitschaft zum Helfen leider zu wenig. Denn in Fällen eines drohenden
Erstickungstodes reicht es nicht, auf das Eintreffen der Rettung zu warten. Da
bereits drei Minuten ohne Sauerstoff zu bleibenden Schäden oder sogar zum Tod
führen kann.
Bitte besucht
auch einen Erste Hilfe Kurs für kindliche Notfälle, die in allen Bezirksstellen
des Österreichischen Roten Kreuzes angeboten werden - Ihr braucht Übung und
Praxis! Im Erste Hilfe Kurs lernt Ihr die Notfälle und Gefahren zu erkennen
bzw. zu vermeiden und als Ersthelfer richtig zu reagieren. Den in Österreich
ereignet sich alle 2 Minuten ein Kinderunfall. Mehr als die Hälfte davon
passiert zu Hause.
Ein Szenario am Kinderspielplatz:
Ein Kind fällt vom Schaukel-Klettergerüst und bleibt regungslos am Boden
liegen. Viele Mütter und auch einige Väter befinden sich in der Nähe. Nach
der ersten Schrecksekunde habt Ihr Euch gefasst und lauft zum Kinde, kniet
nieder und wollt mit dem Notfallcheck ( Kontrolle von Bewusstsein - Atmung -
Kreislauf - BAK) beginnen, als eine Stimme aus dem Hintergrund ertönt: Um
Gottes Willen! Greift das Kind ja nicht an, es könnte ja eine
Wirbelsäulenverletzung haben!
Wenn Ihr nun unsicher werdet und zögert oder Euch auf ausgiebige Diskussionen
einlasst, führt das in der Folge meist zu Chaos. Nur wenn Ihr Euch als
kompetent und zielstrebig erweist, werdet Ihr die Situation weiterhin im Griff
behalten und hoffentlich zu einem guten Ende führen. Ihr werdet das Kind also
ansprechen, berühren oder ihm leichte Schmerzreize zufügen, um den
Bewusstseinsgrad zu beurteilen. Sollte es nicht reagieren, werdet Ihr sofort die
Atmung prüfen. Wenn dies in der Position, in der sich das Kind befindet nicht
oder nur sehr schwer möglich ist, werdet Ihr das Kind unter Bedachtnahme auf
das Unfallgeschehen so schonend wie möglich in eine Position bringen, in der
dies möglich ist - meist ist dies ohnehin die Rückenlage. Nun wissen wir aber,
dass bei Bewusstlosigkeit in Rückenlage durch das Zurückfallen der Zunge
ersticken droht, wir müssen dies verhindern, indem wir das Unterkiefer nach
vorne ziehen und uns eventuell gleichzeitig überzeugen, ob die Mundhöhle frei
von fremden Inhalt (erbrochenes) ist.
Erst wenn nach dem Freimachen der
Atemwege keine Atmung feststellbar ist ( wir erinnern uns: Sehen - Hören -
Fühlen) liegt ein Atemstillstand vor und wir beginnen sofort mit der
Atemspende: Bei Säuglingen umschließen wir mit unserem Mund Nase und Mund des
Kindes, ab einem Alter von etwa 3 Jahren beatmen wir wie beim Erwachsenen von
Mund zu Mund unter zuhalten der Nase des Kindes. Wir blasen dann gerade so viel
Luft ein, dass sich der Brustkorb erkennbar hebt und das mindestens 20 bis 25
mal in der Minute! Anleitung siehe unten.
Dann folgt die Kreislaufkontrolle durch Tasten des Pulses: Bei Babys an der
Innenseite des Oberarmes durch dosierten Druck gegen den Oberarmknochen, bei
Kindern wie bei Erwachsenen durch Tasten des Halsschlagaderpulses ( und zwar an
jeder Seite 5 Sekunden lang, aber nie gleichzeitig auf beiden Seiten. Anleitung
siehe unten.
Sollte auch kein Puls tastbar sein, wird die kombinierte Wiederbelebung mit
Beatmung und Herzmassage durch geführt, aber in einem Verhältnis von 1 zu 5,
also auf 1 Beatmung folgen jeweils 5 Herzmassagen ( zur Erinnerung: beim
Erwachsenen 2 Beatmungen auf 15 Herzmassagen!)
Wenn Kinder Gegenstände
verschlucken und zu ersticken drohen, müssen umgehend Lockerungsversuche
gemacht werden. Bei Baby und bei Kindern durch Schläge zwischen die
Schulterblätter in Bauch- und Kopftieflage.
Lagerung von Kindern:
Wie der Erwachsene muss auch das Kind mit Kreislaufstillstand auf einer festen
Unterlage gelagert werden. Bei Kleinkindern und Säuglingen hat es sich
bewährt, ein mehrfach gefaltetes Tuch unter den oberen Rückenbereich und
Schultergürtel zu legen. Beim Umdrehen oder Umlagern ist darauf zu achten, dass
der Körper, der Hals und der Kopf als Ganzes bewegt werden ohne das Kind in
seiner Längsachse zu drehen.
Freimachen der
Atemwege - Nicht zu stark überstrecken
Vorsichtiges Beugen des Halses, anheben des Kiefers zum Freimachen der Atemwege |
Erst
wenn nach Freimachen der Atemwege keine Atmung feststellbar ist ( wir erinnern
uns: Sehen - Hören - Fühlen), liegt ein Atemstillstand vor und wir beginnen
sofort mit der Atemspende: Bei Säuglingen umschließen wir mit unserem Mund
Nase und Mund des Kindes, ab einem Alter von etwa 3 Jahren beatmen wir wie beim
Erwachsenen vom Mund zu Mund unter Zuhalten der Nase des Kindes. Wir blasen dann
gerade so viel Luft ein, dass sich der Brustkorb erkennbar hebt und das
mindestens 20 bis 25- mal in der Minute! |
Kieferhaltegriff |

Mund zu Mund und Nase Beatmung bei Säuglingen
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Mund zu Mund Beatmung bei Kindern
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Tasten des Brachialispulses bei einem Säugling bzw. Kleinkind
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Daumen Drucktechnik bei einem Neugeborenen
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Heimlich-Manöver bei einem bewusstlosen Kind |
Druckpunkt zur Herzdruckmassage
bei einem Säugling, 1 Querfinger unterhalb der
Mamille
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Lockerungsversuche durch Schläge
zwischen die Schulterblätter beim Säugling |

Thoraxdruckversuch bei Verlegung
der Atemwege bei einem Säugling |
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Letzte Aktualisierung am 10.10.2007
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