Der Stillbeginn mit ein paar Tipps aus eigener Erfahrung

Dem Baby die Brust zu geben, das genießen die meisten Mütter sehr. Trotzdem: Kleine und große Probleme bleiben oft nicht aus. Ich bin keine Stillberaterin, aber aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Euch etwas weiter helfen, wie die Milch wieder fließt.

Das schlimmste am Stillen war für mich immer die Unsicherheit und die ständige Angst, dass meine Kinder zuwenig Milch bekommen. Ich habe zwei Kinder. Einen Sohn mit 9 Jahren und eine Tochter mit 17 Monaten und ich habe beide gestillt. Unseren Sohn leider aus viel zuviel Unsicherheit und keiner Unterstützung gerade mal 6 Wochen, dass ich im Nachhinein sehr bereue. Das kann ich leider nicht mehr rückgängig machen, aber als ich bei unserer Tochter schwanger war, wusste ich von Anfang an, dass dieses mal mit dem Stillen alles klappen wird. Stillen beginnt nämlich im Kopf. Und ich stille unsere kleine Tochter heute noch morgens oder abends.

Laut einer Studie wollen 90% aller schwangeren Mütter stillen und die allermeisten verlassen Ihre Geburtsklinik auch als stillende Mutter. Dennoch 3 Monate später stillt nur noch ca. ein Viertel von Ihnen. Warum eigentlich habe ich mich gefragt ?

Sehnsüchte und Ängste liegen beim Stillen dicht neben einander . Nur bei einem kleinen Prozentsatz sind es körperliche Probleme, die dem Stillen ein baldiges Ende bereiten. Die meisten Mütter die anfangs wild entschlossen waren zu stillen, geben nach ein paar unruhigen Nächten, ein paar blöden Bemerkungen aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis, der Stress der ersten paar Wochen und die Unsicherheit völlig entmutigt auf und stillen ab. So ist es mir bei ersten Kind auch ergangen. Beim zweiten habe ich es wirklich geschafft, durch dies alles hinweg zukommen und heute bin ich darüber sehr glücklich.

Stillen verlangt Geduld und Kraft und vor allem die Bereitschaft viel von sich zu geben. Das ist nicht immer leicht. Viele Mütter fühlen sich in der Stillzeit hin und her gerissen zwischen den Bedürfnissen ihres Kindes und ihren eigenen Plänen. Zwischen dem guten Gefühl, sein Kind zu ernähren und dem Eindruck total angebunden zu sein und mit den tropfenden Brüsten einer Milchkuh zu gleichen.

Zwei Dinge sind für den Erfolg beim Stillen besonders wichtig:

Das Ihr Euer Baby bald nach der Geburt anlegt und es danach in regelmäßigen Abständen immer wieder anlegt.

In der ersten Stunde nach der Geburt ist der Saugreflex beim Neugeborenen besonders groß. Mit drehenden Bewegungen des Kopfes nach beiden Seiten sucht das Baby oft schon auf dem Bauch seiner Mutter nach der Brustwarze. Am Ziel angekommen, saugt es sie ein und dass erste Nuckeln beginnt. Wichtig ist dieses frühe Anlegen deshalb, weil erst durch den Reiz des Saugens die Hormone ausgeschüttet werden, die die Milchbildung fördern. Das Hormon, das für die Milchbildung verantwortlich ist, heißt Prolaktin. Das Hormon das die Milch fließen lässt, hat den Namen Oxtytocin. Zuvor sind zwar alle Milchgänge und -bläschen in der Brust gebildet, aber es gibt keine Milch auf Vorrat.

Wieviel Milch gebildet wird, hängt davon ab, wie häufig Ihr Euer Baby anlegt. Denn beim Stillen regelt die Nachfrage das Angebot. Deshalb gilt: Um die Milchmenge zu steigern, müsst Ihr Euer Kind häufiger anlegen.

In den ersten zwei, drei Tagen nach der Geburt bekommt das Baby die sogenannte Vormilch auch Kolostrum genannt. Sie ist gelb und dickflüssig und enthält im Vergleich zur reifen Milch mehr Proteine, Mineralien und Vitamine, aber viel weniger Fett. Vor allem aber versorgt die Vormilch das Neugeborene mit wichtigen Abwehrstoffen, die sein Immunsystem stärken und die noch durchlässige Darmwand auskleiden. Sie erleichtern die Verdauung und sorgt dafür, dass der erste Stuhl - das Kindspech - schneller ausgeschieden wird. Und je eher das passiert, desto geringer wird die Gefahr einer Neugeborenen-Gelbsucht, weil die Stoffe, die eine Gelbfärbung der Haut und Bindehaut bewirken können mit abgehen.

Obwohl das Neugeborene in den ersten Tagen nur wenig trinkt, reicht die Menge in den allermeisten Fällen völlig aus. Dem widerspricht auch nichts, dass Neugeborene in der ersten Woche nach ihrer Geburt bis zu zehn Prozent ihres Geburtsgewichtes abnehmen. Diese Geburtsabnahme ist normal und sollte keineswegs Anlass sein um dem Kind zusätzlich die Flasche zu geben.

Das Kind bekommt genügend, wenn es vom ersten Tag an regelmäßig an der Brust saugt. Idealerweise sollte das Baby achtmal in 24 Stunden angelegt werden. Je häufiger das Kind in der ersten Tagen angelegt wird, desto schneller bildet sich nach der Vormilch die Übergangsmilch und desto problemloser ist der Milcheinschuß. Etwa zwischen dem zweiten und vierten Tag beginnt die Brust dann mit der Bildung großer Mengen Milch. Dabei werden die Brüste stark durchblutet, oft fühlen sie sich warm und schwer an. Weil die Brustdrüsen vergrößert und hart sind, bereitet der Milcheinschuß etwas Schmerzen. Die beste Linderung : Kühlende Umschläge (Kühlakkus oder Topfenwickel) nach dem Stillen und häufiges, abwechselndes Anlegen.

Beim Anlegen ist nicht nur die Häufigkeit , sondern auch die richtige Stillposition wichtig. Viele Stillprobleme lassen sich durch die richtige Stillposition vermeiden.

Das Kind muss die Brustwarze erreichen können ohne den Kopf zu drehen. Die meisten Kinder zerren an die Brustwarze, weil sie den Kopf drehen möchten. Das Kind liegt ideal, wenn es ganz dicht, Bauch an Bauch mit Ihnen gehalten wird. Ohr, Schulter und Oberarm bilden eine Linie. Wenn der Po des Kindes ganz an den Körper von Euch heran gezogen wird, hat es die Nase frei um zu atmen.

Stillen im Liegen:

Haltet Euer Kind neben Euch liegend im Arm, seinen Kopf direkt vor Eurer Brust. Das spart viel Kraft und ist nach einem Kaiserschnitt besonders schonend.

Seitliches Stillen:

Haltet das Kind seitlich unter einem Arm, seine Beine zeigen nach hinten. Bettet seinen Kopf in eine Hand und zieht es an Euch heran. Ideal bei sehr großen Brüsten.

Ausstreichen der Brust:

Stützt die Brust mit einer Hand von unten und streicht mit der anderen vom Brustkorb zur Brustwarze hin. Hilft, wenn die Brust sehr voll ist.

Das Stillen ist Problemloser, wenn das Baby trinken darf, soviel und wann es will. So findet Ihr und Euer Kind am schnellsten Euren Rhythmus. Häufig liegt der bei zwei ein halb bis drei Stunden. Es kann aber auch zwischen ein ein halb und fünf Stunden schwanken.

Das Kind sollte auch immer an beiden Brüsten angelegt werden. Zuerst an die, an der es das letzte Mal zuletzt getrunken hat. Nur wenn Ihr zuviel Milch habt, empfiehlt es sich das Kind nur an einer Seite anzulegen, weil dadurch die Milchbildung zurück geht. Auch zwei Tassen Salbeitee helfen dabei die Milchbildung zu reduzieren. In den ersten Tagen genügt es meist, das Kind etwa 10 Minuten an jeder Brust trinken zu lassen und die Seiten häufiger zu wechseln. Ist das schläfrig und saugt nur schwach, ermuntern geduldiges anlegen, streicheln der Wangen und sanftes klopfen auf den Rücken am ehesten zu saugen.

Wenn das Kind nach dem trinken zufrieden ist, eine rosige Gesichtsfarbe, glänzende Augen und pro Tag fünf bis sieben schwere, nasse Windeln hat, bekommt das Kind ausreichend Milch.

Im ersten Halbjahr sollte Ihr Kind pro Woche ca. zwischen 150 und 200 Gramm pro Woche zunehmen, im zweiten rund 80 Gramm pro Woche. Weniger als 60 Gramm sollten es nicht sein , außer es hat vorher kräftig zugelegt.

Ich hoffe, dass Ich Euch damit etwas weiter helfen konnte. Habt Ihr noch weitere Fragen oder benötigen einen kleinen Tipp, wendet Euch an eine Laktations- und Stillberaterin in Eurer Nähe. Sie wird Euch sehr gerne weiter helfen. Die Adressen findet Ihr hier >>>
Oder ihr schreibt im Elternforum an Stillberaterin Rauscher Elisabeth

Letzte Aktualisierung am 10.11.2005
© 2005 GuFe



 

 

 

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