Meine kleine Geburtsgeschichte mit Florian im Krankenhaus Hohenems

4.12.2002. Neumond. Der Termin ist bereits drei Tage überschritten, als meine Fruchtblase platzte. Also auf ins Krankenhaus Hohenems (20.00 Uhr)

Nach einem netten Empfang durch die diensthabende Hebamme wurde ich ins Kreiszimmer geführt, da im Wehenzimmer gerade ein Kind zur Welt gekommen ist. Nach einer Erstversorgung durch die Hebamme wurde ich in das CTG Zimmer verlegt, da eine Frau, deren drittes Kind unterwegs war, kurzfristig gekommen war, und so mein Kreiszimmer benötigt wurde. Nach zwei Stunden im CTG Zimmer konnte ich dann ins Wehenzimmer umziehen. Jetzt hatte endlich jemand Zeit, sich nach mir zu erkundigen und mir ein Schmerzmittel zu verabreichen. Für mehr war allerdings keine Zeit, da in den Kreißzimmern zwei Kinder unterwegs waren. Mein Muttermund war erst 3 cm offen, und das Schmerzmittel ließ mich wenigstens eine Stunde dösen. Nach dieser Stunde wurde mir jedoch alles zuviel und ich entschloss mich zu einer PDA. Nach längerer Wartezeit, in der Blutuntersuchungen durchgeführt werden mussten, wurde ich in ein Kreißzimmer verlegt und die PDA gelegt. Endlich war ich größtenteils schmerzfrei. Dieser wunderbare Zustand hielt leider nur bis ungefähr fünf Uhr früh an. Dann teilte mir die Hebamme mit, dass der Muttermund nun neun cm geöffnet wäre. Die letzten zwei Stunden verbrachte ich im Bett liegend, da mein Kreislauf trotz Infusionen kaum mehr mitspielte. Mir war unendlich übel, und der Kopf unseres Kindes wollte nicht um die letzte „Kurve“. Nach zwei Stunden, um 7:12 Uhr, ohne Gebärhocker und Badewanne, dafür mit Dammschnitt hatte ich den kleinen Schreihals (4190 g und 36 cm Kopfumfang) dann endlich in meinen Händen....

Meine Geburt verlief nicht annähernd so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich wollte auf jeden Fall versuchen unser Kind in der Gebärwanne auf die Welt zu bringen. Oder zumindest alle erdenklichen Möglichkeiten und Hilfsmittel ausnützen. Das gerade ich mein Kind liegend auf die Welt bringen würde hätte ich nie gedacht.

Eine Hebamme und eine Turnusärztin waren jedoch für den Ansturm in dieser Nacht zuwenig. Sie hatten bereits alle Hände voll zu tun, um alle Gebärenden irgendwo unterzubringen. Ich hatte keine Gelegenheit um nach der Gebärwanne zu fragen, da die Hebamme nicht einmal Zeit gehabt hätte, diese einlaufen zu lassen. Ohne meinen Mann hätte ich diese Nacht wohl kaum so gut überstanden. Er war für mich da, und half mir das Ganze zu ertragen. Die Hebamme bekam ich nur im Stundenrhythmus zu sehen, da sie mit insgesamt 5 Geburten in dieser Nacht vollständig ausgelastet war. Sie gab sich jedoch wirklich Mühe und versprühte Ruhe. Ich hätte wahrscheinlich keine PDA benötigt, wenn sie mehr Zeit für mich gehabt hätte, und mir geholfen hätte mit dem Wehenschmerz umzugehen. Die Atemübungen im Geburtsvorbereitungskurs sind zwar hilfreich, aber man konnte sie bisher nur im Trockentraining üben, und unter Schmerz sieht alles ganz anders aus.

Als Fazit lässt sich sagen, dass Krankenhaus Hohenems hat eine wunderbare Entbindungs- und Neugeborenenstation mit sehr nettem Personal. Es gibt nur ein Manko, dass gerade mir und vier weiteren Frauen in dieser Nacht zum Verhängnis wurde, es gibt keine weitere Hebamme auf Abruf, wenn zuviel los ist. Ich würde mir daher, falls ich noch einmal in Hohenems entbinde, meine eigene Hebamme mitnehmen. Aber wenn man das Glück hat, und nicht viel los ist (wie es angeblich normalerweise ist) wird man in Hohenems sicher wunderbar betreut. Ich möchte daher auf diesem Weg nochmals meiner Hebamme Susanne, die am 5.12.2002 meinem Florian auf die Welt geholfen hat, danken. Sie hat getan, was sie unter diesen Umständen tun konnte.

Netten Gruß und vielen herzlichen Dank liebe Gudrun

Letzte Aktualisierung am 01.03.2005
© 2007 Beapo



 

 

 


 

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