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Wann dir Schwangerenyoga schaden kann
Im Beitrag Yoga für Schwangere findest du viele bewährte Übungen aus dem Schwangerschaftsyoga. Für die vielen Kontraindikationen, die es leider insbesondere im Hatha SchwangerenYoga gibt, war in diesem Artikel kein Platz, um diese ausführlich zu erklären.
Wenn du Hatha Yoga in der Schwangerschaft praktizierst, gibt es sowohl medizinische als auch asana-bezogene Gründe, die gegen bestimmte Übungen sprechen. Eine medizinisch sichere Alternative wäre GesundheitsYoga, es gibt allerdings noch wenige SchwangerenGesundheitsYoga Kurse. (Info Blogartikel „Was genau ist GesundheitsYoga„)
Im Folgenden findest du die wichtigsten Kontraindikationen sowie sichere Alternativen.
1. Medizinische Kontraindikationen von Yoga in der Schwangerschaft
Bevor du mit Yoga weitermachst, hol dir immer eine ärztliche Freigabe. Bei folgenden Beschwerden oder Diagnosen solltest du auf Yoga verzichten oder nur unter ärztlicher Aufsicht üben:
- Schwangerschaftsdiabetes mit instabiler Blutzucker-Kontrolle
- Placenta praevia (tiefliegende Plazenta)
- Vorzeitiger Blasensprung oder verkürzter Gebärmutterhals
- Drohende Fehl- bzw. Frühgeburt
- Schwere Präeklampsie oder Bluthochdruck
- Ungeklärte vaginale Blutungen
- Starke Hyperemesis gravidarum (anhaltende Übelkeit/Erbrechen)
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Komplikationen
2. SchwangerenYoga Asana Kontraindikationen
2.1 Umkehrhaltungen
- Kopfstand (Sirsasana)
- Schulterstand (Sarvangasana)
- Pflug (Halasana) → Risiko: Kreislaufschwankungen, erhöhter Druck im Bauch
2.2 Intensive Rückbeugen
- Rad (Urdhva Dhanurasana) in voller Ausführung
- Kamel (Ustrasana) ohne Stütze
- Tiefe Cobra (Bhujangasana) im späten 2. und 3. Trimester → Risiko: Überdehnung der Lendenwirbelsäule, Druck auf den Bauch
2.3 Tiefe Bauchdrehungen (Twists)
- Vollständige Wirbelsäulen-Drehungen im Sitzen (Ardha Matsyendrasana)
- Enge, kraftvolle Twists, die den Bauch einklemmen → Risiko: Einschränkung des Wachstumsraums für das Baby
2.4 Bauchlage
- Übungen in Bauchlage ab dem 2. Trimester
- Dynamische Übergänge wie Chaturanga Dandasana → Risiko: Druck auf Mutterleib, verminderte Vena-cava-Durchblutung
2.5 Tiefe Beckenöffner
- Malasana (tiefe Hocke) bei Symphysenlockerung
- Diamantpose (Vajrasana) mit weit gespreizten Knien → Risiko: Überdehnung der Bänder im Becken
3. Modifikationen und sichere Alternativen
- Wand-Viparita Karani statt Kopf-/Schulterstand
- Unterstützte Rückbeugen mit Block oder Yogakissen unter Brustkorb
- Sanfte Twists im Sitzen mit geöffneten Beinen (Oberkörper-Twist, ohne Bauchkompression)
- Seitliche Ruhehaltung (Savasana auf der linken Seite statt flach auf dem Rücken)
- Malasana mild: Fersen leicht erhöht, Kissen zwischen den Knien
- Herabschauender Hund als Ersatz für dynamische Bauchlage-Übergänge
4. Weitere Tipps zu sicherem Yoga in der Schwangerschaft
Höre jederzeit auf deinen Körper – vermeide jede Übung, die schmerzhaft oder unangenehm ist.
Arbeite mit einer qualifizierten Schwangerschafts-Yogalehrerin zusammen.
Achte auf eine ruhige, tiefe Bauchatmung ohne Atemanhalt (kein Kapalabhati).
Nutze Hilfsmittel (Blöcke, Gurte, Kissen), um deinen Bauch frei zu halten.
Nutze Hilfsmittel (Blöcke, Gurte, Kissen), um deinen Bauch frei zu halten.
Bevorzuge Gesundheits-Schwangerschaftsyoga (sofern in deiner Umgebung Gesundheitsschwangerschaftsyoga angeboten wird)
5. Unterschiede von klassischem Schwangerschaftsyoga zu Gesundheitsschwangerschaftsyoga
Zielsetzung
- Schwangerschaftsyoga: Fokus auf Entspannung, Geburtsvorbereitung und sanfte Fitness (Ursprung meist aus Hatha-Yoga)
- Gesundheitsyoga: zusätzlicher Fokus auf Prävention, Schmerzreduktion und Rehabilitation
Übungsauswahl
- Schwangerschaftsyoga: Standard-Asanas angepasst an den Babybauch
- Gesundheitsyoga: individuellere Auswahl, oft mit physiotherapeutischen Elementen
Lehrqualifikation
- Üblich ist eine Zusatzqualifikation in Pränatal-Yoga
- Bei Gesundheitsyoga kommen häufig medizinische Kenntnisse (z. B. Physiotherapie) hinzu
Wo gibt es spezielle GesundheitsYoga Schwangeren Kurse?
Es existieren vereinzelt Gesundheits-SchwangerenYoga-Kurse, vor allem in spezialisierten Yogaschulen und Gesundheitszentren.
Viele Anbieter werben unter Begriffen wie Prä- und Postnataltherapie oder Therapeutisches Schwangerschaftsyoga.
Nachfrage steigt, daher lohnt sich eine Recherche in deiner Region oder bei deiner Krankenkasse nach zertifizierten Präventionskursen.
Achte auf eine Präventions-Zulassung (z. B. durch die Krankenkasse)
Informiere dich nach Ausbildung und Zusatzqualifikationen der Lehrenden
Frage nach einer ärztlichen Freigabe und bespreche individuelle Beschwerden im Vorgespräch
Wenn du Interesse an einem speziell medizinischen Schwangerschaftsyoga hast, empfehle ich dir, bei lokalen Gesundheitszentren, Physiotherapiepraxen oder Yoga-Studios nach therapeutischen Pränatal-Kursen zu suchen. Viele bieten inzwischen genau diese Kombination aus Gesundheits- und Schwangerschaftsyoga an.
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